Sein Kind
Kürzlich habe ich einen schönen Spruch gelesen: „Entschuldigung, dass ich Fehler mache. Ich lebe zum ersten Mal!“
Aber wie oft stresse ich mich, perfekt sein zu müssen, keine Fehler machen zu dürfen, immer top zu leisten und zu liefern, schlank zu bleiben, up to date zu sein, und, und, und… – kennst du das auch?
Eine der schwierigsten Übungen für mich: Anzuerkennen, dass Gott mich so liebt, wie ich bin – gerade dann, wenn absolut unzufrieden mit mir bin!
Trotzdem: Für Gott bin und bleibe ich sein Kind – und wie ein guter Vater und eine gute Mutter liebt er mich auch dann, wenn ich Fehler mache, nicht perfekt bin, oder, oder, oder…
Meine nicht, du wärst dessen nicht würdig, weil du nicht fromm oder gläubig genug wärst! Du bist sein Kind – ein Königskind!
Auch nicht leicht: Im Gegenüber das Königskind zu erkennen! Bald fahre ich nach Assisi und wandle auf den Spuren vom Hl. Franziskus. Er hat vorgemacht, was das in aller Konsequenz heißt und Lepra-kranke Menschen umarmt! Bewundernswert! Ich weiß nicht, ob ich das könnte.

Guter Gott,
wir können uns deine Gotteskindschaft nicht erkaufen oder durch religiöse Klimmzüge erarbeiten. Du nimmst uns an, wie wir sind. Deine Liebe geht den ersten Schritt auf uns zu. Du siehst uns als König*innen, Priester*innen, Prophet*innen.
Hilf uns, dass die Welt durch uns königlicher, würdiger, respektvoller wird und wir nie vergessen, das Königliche in jedem Gegenüber zu erkennen.
Amen.

Esther