Everybody´s Darling
Warum wollen wir immer Everybody´s Darling sein? Warum macht es uns so viel aus, wenn andere uns nicht mögen? Warum fühlen wir uns manchmal schlecht, wenn wir uns eingestehen jemand anderen nicht zu mögen?
Ja, ich mag einige andere Menschen nicht! Das heißt aber nicht, dass ich ihnen ihre Daseinsberechtigung abspreche oder finde sie müssten sich zwingend verändern, womöglich noch wie ich das für richtig halte.
Es heißt auch nicht, dass ich ihnen nichts Gutes wünsche. Im Gegenteil, ich wünsche ihnen alles Gute, was auch immer das für sie bedeuten mag. Denn nur jeder einzelne kann für sich wissen, was gut für ihn ist, was ihm guttut. Andere Menschen können einem nur Anregungen geben.
Ich akzeptiere, dass ich für Menschen, die mich nicht mögen, selten zu diesem Guten gehöre. Genauso, wie sie mir nur selten guttun.
Das bedeutet natürlich nicht zwingend einen Kontaktabbruch (das würde sich bei Verwandten oder Kollegen ja auch teilweise schwer gestalten), aber das Bewusstsein, dass man sich gegenseitig nicht mag, aber respektiert und die Akzeptanz dessen, verändern eine Beziehung. Und ich glaube, das kann durchaus positive Auswirkungen haben, wenn man nicht mehr unter dem Druck steht sich gegenseitig mögen zu müssen.
Das macht die Beziehung keinesfalls wertlos, sie kann immer noch wertvoll sein, sie bekommt nur vielleicht einen anderen, neuen Wert.
Also ja, ich mag nicht jeden und nicht jeder muss mich mögen! Ich hoffe aber natürlich, dass sie das „nicht mögen“ in dem Sinne oder in einem ähnlichen tun wie ich das tue und eben beschrieben habe.
Und schon ist das Ganze Nicht-mögen gar nicht mehr so ein großes Problem 🙂
Judith