Ein Wunder der Natur, mitten im flachen Westfalen. Vor unserer Haustür. Ein Ort, der seit Jahrtausenden fasziniert. Ein Ort, der Menschen immer wieder anzieht. Er hat irgendwie etwas Einzigartiges, etwas Übernatürliches, etwas Göttliches. Gerade zum heutigen Tag, Sommersonnenwende, haben sich dort immer schon viele Menschen versammelt. Ich war selbst schon mal dort und konnte mir die Spuren davon anschauen. Dieser Ort bedeutet etwas. Er lässt einen die Größe und Kraft der Natur spüren. Für mich als Christin: die Größe und Kraft der Schöpfung und ihres Schöpfers.
Aber, dieser Ort hat auch schwierige Kapitel. Denn die Nationalsozialisten nutzten den Ort für ihren Kult. Sie nutzen ihn, um sich selbst als die Nachfolger der großen germanischen Stämme darzustellen, die Unbesiegbaren, die mit reinem germanischen Blut. Und das auch gerne zum alten germanischen Fest der Sommersonnenwende. Traurig, wenn ein so besonderer und starker Ort so benutzt wird, ausgenutzt wird. Unfassbar, wenn Menschen heute dieser Ideologie immer noch nachlaufen und sich selbst über die Schöpfung, ihre Mitgeschöpfe und ihren Schöpfer stellen.
Ob wir Christen sind oder nicht: In der Natur entdecken alle Menschen etwas, was über sie selbst hinausgeht. Wir werden daran erinnert: Wir sind geschaffen. Es ist gut, daran erinnert zu werden und sich darauf einzulassen. Denn das heißt, wir sind Teil der Schöpfung, wir sind Teil dieser Welt. Und wir werden immer etwas finden, das größer und unglaublicher ist wie wir selbst.
Vielleicht gibt es in diesem Sommer einen Tag, an dem du die Externsteine mal besuchen kannst, um dich selbst daran zu erinnern: ich bin Geschöpf.
Anja