un=gleich=zeitig
Ständig rauf und runter. Wie auf einer Achterbahn geht es ständig mit mir durch Höhen und Tiefen, und manchmal habe ich das Gefühl, die Runde beginnt von vorn – ob ich wollte oder nicht. Corona hat es nicht besser gemacht. Mal Panik und Vorschriften, mal total sorglos mit hunderten von Menschen in der Altstadt gequetscht.

In Neuss freuen sie sich, dass jetzt zum ersten Mal seit Jahren wieder das Bürger- und Schützenfest stattfinden kann, „ganz normal“, „(fast) wie früher“. Und gleichzeitig ist Krieg in Europa, alles wird teurer, niemand hat einen großen Plan für die Zukunft. Und gleichzeitig ist Sommer, die Sonne scheint, Hormone melden sich, das Leben macht Spaß und hebt wieder ab.

Und ich dazwischen. Sehe, höre, fühle alles gleichzeitig wie auf einer Achterbahn.

Vielleicht wäre ich gerne etwas un=gleich=zeitig. Zwischen der Lust, wieder feiern zu gehen, und der Angst, meine Oma anzustecken; zwischen allen Sorgen, was ich mir Ende des Jahres noch leisten kann, und den tollen Ideen für Weihnachtsgeschenke für Familie und Freunde. Zwischen all dem, was in mir arbeitet und auf mich einprasselt, einfach wieder mal ich. In Ruhe. Fast ein bisschen zeitlos.

Um wieder zu entdecken, wer ich bin. Wo mir der Kopf steht, wenn er ruhig ist. Und wer mir Halt gibt, wenn alles zu wild wird.

Alles Gute für Trubel und Ruhe,
Dominik