In guten wie in schlechten Zeiten – das sagt sich so leicht.

Dankbar zu sein war und ist schon immer für mich ein wichtiges Thema gewesen.
Aber in den letzten Monaten wurde dieses Thema auch bei mir auf eine härtere Probe gestellt:
Um mich rum wurden liebe Menschen krank, Beziehungen gingen zu Bruch, die Welt stand und steht immer noch irgendwie Kopf … und dann plötzlich der Anruf von meiner Ärztin – ich war krank, ohne es richtig bemerkt zu haben. Und nach einer Zeit wurde klar, dass ich um eine Operation die einiges bei mir verändern würde, nicht drum rumkommen würde. Zu dieser Zeit viel es mir nicht immer leicht dankbar zu sein für alles, was ich eigentlich hatte und habe … ganz ehrlich … es gab zu Beginn auch ein paar Tage, an denen ich mich auf ein gutes Gespräch mit Gott nicht so recht einlassen konnte. Ich brauchte etwas Abstand.

Vertrauen aufzubauen und es nicht zu verlieren in schweren Zeiten,
die Hoffnung nicht zu verlieren
und dennoch dankbar zu sein,
kann ganz schön harte Arbeit sein.

Als meine Ärzte mit mir dann vor Vier Wochen erstmal wieder ziemlich zufrieden waren,
bekam meine Mutter die Diagnose Krebs … WHAT!!!! Nicht Dein Ernst, Gott!
Ich bin gerade aus dem Gröbsten raus, muss mich noch schonen und nun DAS.
Puhhh  … dankbar sein … in guten wie in schweren Zeiten …
Vertrauen aufzubauen – in Gott und in sich selbst
und es nicht zu verlieren,
gerade in schweren Zeiten,
und dennoch dankbar zu sein,
kann ganz schön harte Arbeit sein
– aber ich durfte erfahren, dass es heilsam ist für mich!
Und ich bin Dir dankbar, Gott!

Geholfen hat mir an manchen Tagen ein Text von Valerie Lill.
Vielleicht gefällt er auch einigen von Euch:

„Ich will dir danken für meine Zerbrechlichkeit
Sie läutert das Vertrauen, das ich in dich habe
Ich will dir danken für mein Versagen
Ich bin keinen Deut besser als jeder andere und dennoch geliebt
Ich will dir danken für die Schmerzen
Obwohl sich alles in mir dagegen wehrt, weiß ich
Dass sie meinen Charakter schleifen
Ich will dir danken für die Traurigkeit meiner Seele
Sie lehr mich, alles auf die Hoffnung zu setzten
Ich will dir danken für die unerfüllte Sehnsucht
Immer wieder zieht sie mich in deine tröstenden Arme
Ich will dir danken für die Verwendung meines Herzens
Ohne sie könnte ich das Wunder der Heilung nicht erleben
Ich will dir danken in der lähmenden Angst
Und deine Stärke preisen, bevor du eingegriffen hast
Ich will danken, als gäbe es keine Not, keine Sorgen, keinen Tod,
Nicht, weil meine geistigen oder geistlichen Fähigkeiten
Das hergäben
Sondern weil ich mich dazu entscheide
Ja, ich will!
In guten wie in schlechten Tagen.“ 

Patrizia