(Un-)Verwechselbar
Neulich bin ich auf der Couch (mal wieder) auf youtube hängen geblieben und hab mir ein Video angesehen, wo es darum ging die eigene Doppelgängerin zu finden. Eine Forschungsgruppe hatte herausgefunden, dass es gar nicht mal so selten vorkommt, dass es sogenannte „Twin Strangers“ gibt. Und es gibt sogar die Möglichkeit auf einer Webseite „Twin Stranger“ den eigenen fremden Zwilling irgendwo auf der Welt zu suchen, indem man sein Bild in eine Datenbank gibt. Ich war schon beeindruckt, wie ähnlich sich diese Menschen sahen, die sich zuvor noch nie gesehen hatten und teilweise auf anderen Kontinenten lebten. Sogar einige Charaktereigenschaften schienen sich zu ähneln.
Gibt es da draußen vielleicht auch von mir eine, die mir ähnelt?
Es ist schon öfter mal vorgekommen, dass ich plötzlich von jemandem angesprochen wurde und sich hinterher rausgestellt hat, dass ich scheinbar Ähnlichkeit mit einer Person hatte. Einmal hat mich schon sogar eine sehr gute Freundin mit einer Lokalpolitikerin auf einem Wahlplakat verwechselt und sich gewundert. Komisch dachte ich damals nur…
Und auch: Bin ich so verwechselbar? Was hätte das für Auswirkungen?
Vielleicht haben es einige sogar auch schon mal erlebt, dass sie in der Schule von Lehrerinnen oder bei der Arbeit von Kolleginnen verwechselt wurden mit dem Hinweis: Ihr seht euch doch so ähnlich. Der Fotograf François Brunelle holte für sein Projekt I’m not a look-alike! Menschen vor die Kamera, die sich ähnlich sehen, teilweise sogar so ähnlich, also ob sie Zwillinge sein könnten. Dabei stellte er fest, dass bei Menschen die das erste Mal mit dieser Ähnlichkeit konfrontiert wurden, erstaunt bis schockiert waren: „So sehe ich aus?“ Nicht jede kann diese Ähnlichkeit akzeptieren. Vieles hängt von der subjektiven Wahrnehmung ab, wie ich mich selbst und die anderen sehe.
Was ist also mit meiner Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit?
Ich bin doch eine eigenständige Persönlichkeit mit eigenen Wünschen, Fähigkeiten und Charaktereigenschaften.
König David hat es im Psalm 139, 13-14 so beschrieben:
13 Du selbst hast mein Innerstes geschaffen, *
hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
14 Ich danke dir, dass ich so staunenswert und wunderbar gestaltet bin.
Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke.
Mich gibt es also nur einmal.
Oder?
Martina