Wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz, breite Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger, machen mehr Einkäufe, verdienen mehr, aber haben weniger Freude. Wir haben viele Freunde, aber kennen nur wenige. Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit, mehr Ausbildung, aber weniger Allgemeinwissen, mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit. Wir leben in einer Zeit der Pillen, die alles können: sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie schaden uns, sie töten uns.

Wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu müde auf; wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten. Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert. Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir verurteilen zu oft. Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.

Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben. Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn. Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns. Wir machen größere Dinge, aber keine Besseren. Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.

Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten. Wir benutzen so viele Kommunikationsmittel, aber wir reden weniger miteinander.

Dieser negativen Sicht gegenüber stellt Paulus eine positive Sicht auf mit seinem Paradoxon:

 

2 Korinther 4,8.9.16 & 12,10:

Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet. Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, der innere wird Tag für Tag erneuert. Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

 

Gebet:

Wunderbar bist du, unser Gott. Aber fremd bist du uns auch. Wir loben dich und doch verstehen wir dich oft nicht. Uns bleibt nur, dir zu vertrauen. Schenke uns heute und jeden Tag deinen Segen und gib uns deinen Geist. Erschüttere unsere falsche Selbstgewissheit und mach uns frei für die Erfahrung deiner Gegenwart und deiner Kraft in unserer Schwachheit. Wunderbar bist du, unser Gott. Amen