Dieses Mal saß ich relativ lange vor dem Laptop und habe überlegt, was der Inhalt meines Impulses sein soll. Ich hatte mehrere Ideen im Kopf, konnte diese aber nicht zufriedenstellend in Worte fassen. Und dann ist mir heute ein Text quasi in den Schoß gefallen, der sehr gut das beinhaltet, was mir schon vorher im Kopf umherschwirrte.
Perspektivwechsel (von Iris Macke)
Advent heißt Warten
Nein, die Wahrheit ist
Dass der Advent nur laut und schrill ist
Ich glaube nicht
Dass ich in diesen Wochen zur Ruhe kommen kann
Dass ich den Weg nach innen finde
Dass ich mich ausrichten kann auf das, was kommt
Es ist doch so
Dass die Zeit rast
Ich weigere mich zu glauben
Dass etwas Größeres in meine Welt hineinscheint
Dass ich mit anderen Augen sehen kann
Es ist doch klar
Dass Gott fehlt
Ich kann unmöglich glauben
Nichts wird sich verändern
Es wäre gelogen, würde ich sagen:
Gott kommt auf die Erde!
Mhm… Verwirrung… Passt eigentlich nicht zu dem, was wir sonst so erzählen, oder? Kann ich verstehen, ging mir auch so. Aber der Titel „Perspektivwechsel“ gibt schon einen kleinen Hinweis darauf, dass es bei diesem Text einen Trick gibt. Darum bitte ich dich: lies den Text jetzt einmal von unten nach oben.
…
Ah! Das klingt schon besser. Du hast nur eine Kleinigkeit verändert und schon ergibt alles einen Sinn.
Für die nächsten Tage wünsche ich dir genau das: Einfach mal die Perspektive wechseln, einen anderen Blickwinkel einnehmen, einen anderen Fokus setzen. Sich nicht darüber ärgern, was wegen Corona alles nicht geht sondern sich darüber freuen, was noch möglich ist. Ich weiß, dass ist momentan nicht immer so einfach, aber wir können sicher sein: „Gott kommt auf die Erde!“
PS: Wenn du in den nächsten Tagen mal jemandem zum reden brauchst – wir sind da! Schau einfach unter dasein.info/seelsorge/ vorbei.
Annika