Letzte Woche lief vor unserer Einrichtung eine Kindergartengruppe vorbei. Vermutlich war sie auf dem Weg in die Düsseldorfer Altstadt oder zu einem Spielplatz oder sonstwo hin… ist aber eigentlich auch egal. Es war so lustig und interessant anzusehen wie die Kinder vorbeizogen: Einige waren zu zweit ins Gespräch vertieft und damit so beschäftigt, dass sie ständig den Anschluss an die Gruppe verloren. Andere zeigten begeistert auf irgendwelche Gegenstände und schienen ihren Freund*innen etwas dazu zu erklären. Und wiederum andere waren offensichtlich noch müde und schlurften mit kleinen Augen einfach hinter den anderen her. Und während die Gruppe vorbeizog war ich irgendwie … ein wenig neidisch! Ja ich weiß, diese „noch-einmal-Kind-sein-Nummer“ ist schon arg überstrapaziert. Zudem gibt es auch genug andere Momente in denen ich froh bin, kein Kind mehr zu sein (alleine schon deshalb, weil ich jetzt aufbleiben kann so lange ich will). Mir geht´s eher darum, dazu aufzurufen, dass auch in Zukunft Kinder so sein dürfen wie ich sie im Vorbeiziehen beobachtet habe. Erich Kästner hat dazu einen schönen Satz gesagt:

„Dass wir wieder werden wie Kinder, ist eine unerfüllbare Forderung. Aber wir können zu verhüten versuchen, dass die Kinder so werden wie wir.“

Wenn das mal kein Auftrag an uns ist. Nehmen wir ihn ernst!

Christian