Auch wenn man rational viel wissen und erkennen kann, ist es doch häufig nochmal was anderes, wenn man Situationen selbst erlebt hat.
Mir ging es in letzter Zeit häufiger so, dass ich dachte „Mensch, so hast du schon immer argumentiert, aber jetzt wo du es selbst erlebt hast, wiegen diese Argumente nochmal ganz anders“.
Manchmal schämt man sich danach auch für Dinge die man gesagt oder gedacht hat.
Aber müssen wir das, uns schämen?
Nun, das kommt sicherlich etwas auf den Einzelfall an. Aber im Allgemeinen kann man denke ich sagen, dass kein Mensch alles erfahren kann und demnach keiner alles wissen kann. Wenn wir nun Angst haben deswegen Fehler zu machen, andere zu verletzen, bleibt nur noch das Verstummen. Und damit würden wir eine wichtige Wissensquelle verlieren. Denn das Teilen von Gedanken und Erlebnissen ermöglicht uns viel zu lernen, Empathie ist ein großes Geschenk in dieser Hinsicht für uns Menschen, aber sie hat halt auch ihre Grenzen.

Was kann man aus diesen Gedanken mitnehmen? Für mich war es Folgendes:
Am Ende müssen wir alle bereit sein zu verzeihen – uns und unserem Gegenüber.
Denn keiner kann ganz und 100% wissen wie du dich gerade fühlst und was du denkst. Und du kannst das auch von keinem anderen wissen.
Deswegen sollten wir häufiger mal Nachsicht walten lassen, um uns die enorme Wissensquelle „Austausch mit anderen Menschen“ nicht zu verbauen.

Judith